Der Stellenplan des Landkreises wurde um 54,7 Stellen aufgestockt. Landrat Schomann stellte fest, dass ohne diese Stellen die Kreisverwaltung in ihrer Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt sei. Die unterstützende CDU-Fraktion hätte die vorherige Landrätin Weiss mit einem ähnlichen Befund wahrscheinlich abtreten lassen. Nun dreht sich die landkreispolitische Welt halt anders und einige Wahrheiten werden wahrer.
Wenn der Bedarf auch festgestellt wurde und der Kreistag zustimmte bestehen doch in unserer Fraktion erhebliche Zweifel, wie die Umsetzung gelingen soll. Gut ausgebildetes Personal wird aktuell überall gebraucht und lässt sich nicht einfach von den Bäumen schütteln. Hinzu kommen erhebliche Altersabgänge die kompensiert werden müssen. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass offenbar selbst zu wenig ausgebildet wurde und hierfür kaum geeigneter Nachwuchs zu finden ist.
Der Landkreis muss aktiver werden und aktiver werben. Ein digitales Bewerbungsmanagement, das auch Initiativbewerbungen erfasst und abrufbar hält, das Interessierten laufend Möglichkeiten offeriert und Bedarfe kanalisiert, wurde
von uns im März gefordert. Der Umsetzungsstand ist unzureichend! Wir erwarten auch eine ehrliche Analyse, welche Prozesse digitalisiert werden können und wo die Digitalisierung nicht nur Bürokratiekosten senken kann, sondern das Personal auch so entlastet, dass Aufgaben und Stellen gebündelt werden können.
Ob es in diesem Kontext sinnvoll ist, auf einen schnellen Verwaltungserweiterungsbau zu drängen, sollte deutlich hinterfragt werden. Auch hier sollte erst der Bedarf auch im Hinblick auf Prozessoptimierung, dezentrales digitales Arbeiten und Verwaltungsmodernisierung festgestellt werden. Die Wirtschaft, vor allem in Dienstleistungsbranchen, macht es längst vor. Und ist am Ende nicht auch die Kreistagsverwaltung ein Dienstleister?!